Der pickepacke volle Oktober geht in die nächste Runde. Wie an jedem Oktoberwochenende war die zweite Vertretung der Storms auch am Samstag wieder unterwegs und auf der Jagd nach den nächsten Punkten. Nach den Erfolgen der letzten Wochen ging es dieses mal Richtung dänische Grenze, nach Flensburg. Als Gegner stand die SG TSV Tetenbüll / SV Hemmingstedt auf dem Papier, die aus den vergangenen zwei Spielen ebenfalls sechs Punkte mitgenommen hatte.
Mit etwas dezimiertem und zudem teilweise angeschlagenem Kader ging es früh am Morgen Richtung Norden, denn der Anpfiff war bereits für 10 Uhr angesetzt. Vielleicht lag es an der frühen Uhrzeit, vielleicht passten auch andere Dinge nicht, auf jeden Fall kamen die Storms recht verschlafen und mit schlechter Körpersprache in die Partie. Der Gegner leider nicht und so zeichnete sich, wie schon in der vergangenen Woche, nach rund acht gespielten Minuten ein kleines Debakel ab. Denn zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 0:4 gegen die Storms. Mangelnde Körpersprache auf Seiten der Storms und starke, eiskalte Abschlüsse der SG TSV Tetenbüll / SV Hemmingstedt zeichneten schnell ein deutliches Bild.
Dominik Wagner konnte kurz nach dem 0:4 zumindest etwas gegen den Trend in die falsche Richtung tun und stellte auf 1:4. Das Team wachte so langsam auf, allerdings doch auch zu langsam. Moritz Haupt traf vor der Pause nach Vorlage von Kevin Mutschinski zwar noch zum zweiten Treffer der Kieler, allerdings war der Gegner weiterhin mit zu viel Platz ausgestattet und traf weitere vier mal, sodass es mit einem deutlichen 2:8 in die Kabinen ging. Puh, erstmal durchatmen.
Zum Beginn des zweiten Drittels war an ein spannendes Spiel eigentlich nicht mehr unbedingt zu denken, doch die Storms zeigten wie auch in der Vorwoche, dass sie Comebackqualitäten besitzen. Den Kopf einziehen wollte hier niemand und so wurde vor allem die Körpersprache jetzt deutlich besser und auch auf dem Weg nach vorne ging plötzlich mehr zusammen. Die Verteidigungsarbeit trug Früchte, dem Gegner wurden wenige Möglichkeiten gelassen und falls doch wuchs Goalie Joshua Schmidt über sich hinaus und parierte im eins gegen eins gleich mehrfach überragend.
Auf der anderen Seite trafen, wie schon im ersten Drittel, Haupt und Wagner mit zwei platzierten Schüssen. Zudem legten Leif Clasen im nachsetzen und Mutschinski nach etwas unfreiwilligem Pass (man munkelt auch: missglücktem Abschluss) von Clasen zwei weitere Treffer nach! Tetenbüll / Hemmingstedt brachte es in diesem Drittel nur noch auf zwei Treffer, die Storms waren wieder dran - 6:10 zur zweiten Drittelpause.
Für das letzte Drittel war also Aufholjagd angesagt und das machten die Storms auch eigentlich richtig gut, einzig die Bälle wollten nicht ins Tor. Immerhin war dies aber auf beiden Seiten so. Nach ca. 49 gespielten Minuten war der Bann dann aber gebrochen. Clasen per Fernschuss in den Winkel und kurz darauf legt Kevin Deutscher von der anderen Seite sehr ähnlich nach - Doppelschlag und nur noch 8:10.
Dann wurde es mal wieder etwas zerfahren. Tetenbüll / Hemmingstedt holte sich gleich mehrere zwei Minuten Strafen ab, sodass kurzzeitig 5 vs 3 auf dem Feld standen. Einen Erfolg konnten die Storms daraus allerdings nicht generieren. Im Gegenteil: Nach Ballverlust lief Rihards Mallons (SG TSV Tetenbüll / SV Hemmingstedt), der bis dahin schon mehrfach erfolgreich war, allein auf das Tor der Storms zu und konnte nur noch regelwidrig gestoppt werden. Der daraus resultierende Penalty konnte dieses Mal von Schmidt, der bereits im ersten Drittel einen Penalty parierte, nicht entschärft werden.
Kurz darauf mussten dann auch die Storms ins Boxplay und fingen sich das 8:12 ein. Das letzte Wort lies man sich dann aber trotzdem nicht nehmen, Haupt setzte den Ball kurz vor Abpfiff noch zum 9:12 Endstand in die Maschen.
Unterm Strich stehen zwar zwei gewonnene Drittel auf dem Spielbericht, allerdings auch ein desaströses erstes Drittel was die Storms letztlich die Punkte kostet. Trotzdem kann man aus diesem Spiel viel Positives mitnehmen und motiviert Richtung Zukunft blicken. Das müssen die Storms auch, denn schon am nächsten Samstag kommt es im Pokal zum Kracher zwischen den Baltic Storms und den Baltic Storms II - Anpfiff 18.00 Uhr in der Tallinnhalle!
Text: Leif Clasen
Fotos: Thomas Dethlefsen