Am vergangenen Sonntag klingelte der Wecker für viele Floorballer der Baltic Storms sehr früh. Bereits um 05:00 Uhr startete der Trip aus der Landeshauptstadt mit dem Reisebus in Richtung Berlin zum Pokal-Achtelfinale gegen den Bundesligisten BAT Berlin. Neben Spielern, Betreuern und Fans reiste auch die Damen-Mannschaft der Förde Deerns mit, die mit Gegner SG Berlin ebenfalls ein Berliner Los erwischten.
Die Nordlichter hatten sich für das Spiel gegen den etablierten Erstligisten viel vorgenommen und waren fest entschlossen, mit einer dicken Überraschung im Gepäck die Heimreise anzutreten. Dieser Plan ging zunächst auch voll und ganz auf. Bereits nach drei Minuten konnte Steffen Fuchs nach feiner Vorarbeit von Martin Kemper die 1:0-Führung für die Storms erzielen. Während die Berliner zu Beginn überrascht vom stürmischen Auftritt der Norddeutschen wirkten, kam nun auch der Gastgeber besser ins Spiel und konnte nach 14 Minuten die Führung egalisieren und kurz darauf (18. Minute) sogar die 2:1-Führung erzielen. „Die Jungs haben ein fantastisches Drittel gespielt, daher bin ich froh, dass sie sich zum Drittelende nochmals für diese Leistung belohnen konnten“, so Trainer Daniel Kunze. Fynn Traulsen war es, der nach einem Pass über nahezu das gesamte Feld von seinem Bruder Sven einen Konter mustergültig zum 2:2-Pausenstand vollenden konnte.
Im zweiten Drittel bemerkte der geneigte Zuschauer, dass die Berliner ihren Spielstil veränderten und nun mehr Spielkontrolle erlangen wollten. Zu Beginn des Drittels konnten die Storms dies noch durch schnelle Kombinationen und gezielte Konter unterbinden. So war das Gegentor zum 3:2 nach drei gespielten Minuten bitter und passte nicht in den Spielverlauf. Mit zunehmender Spieldauer verlagerte sich das Spielgeschehen jedoch immer stärker in das letzte Drittel der Baltic Storms. Somit ging das Gegentor in der 40. Spielminute zum 4:2-Pausenstand für die Berliner auch in Ordnung. Auf der anderen Seite fehlte es den Storms im Angriff an Präzision: Es reichte nur zu Aluminiumtreffern und Abschlüssen, die das Berliner Gehäuse gänzlich verfehlten.
„Trotz des Rückstands haben wir auch nach dem zweiten Drittel an uns und unser Weiterkommen geglaubt. Die Berliner konnten zwar zunehmend mehr Spielanteile für sich verbuchen, wir konnten jedoch auch immer wieder gefährlich vor Torhüter Klein auftauchen“ so Kapitän Fabian Mieloch.
Mit diesem Mut und der Motivation gingen die Norddeutschen schließlich auch in das letzte Drittel. Das Bild aus dem zweiten Drittel verfestigte sich jedoch zunehmend. Die Spielkontrolle der Berliner wurde immer größer und die Wege, welche die Storms zurücklegen mussten wurden immer länger. Somit war es nicht verwunderlich, dass sich die Chancen auf Berliner Seite und die unkonzentrierten Momente auf Seiten der Storms mit zunehmender Spieldauer häuften. Bereits nach sechs Minuten im letzten Drittel mussten die Storms den Treffer zum 2:5 hinnehmen, ehe sechs Minuten später die Berliner auf 6:2 erhöhen konnten (52. Spielminute). Den Schlusspunkt setzte schließlich der 7:2-Endstand in der 59. Spielminute.
„Mit dem Spiel können wir sicher zufrieden sein, das Ergebnis wurmt mich etwas. Ich denke da war mehr drin, um zumindest noch ein bis zwei zusätzliche Tore zu erzielen und ein bis zwei weniger zu kassieren. Unterm Strich hat uns das Spiel jedoch sehr gut aufgezeigt, in welchen Bereichen wir heute schon mithalten können und woran wir noch arbeiten müssen - vor allem für unsere jungen Spieler war dies eine lehrreiche Erfahrung“ so Kapitän Mieloch.
Für die Baltic Storms ist der Pokalwettbewerb somit beendet. BAT Berlin wünschen wir viel Erfolg und alles Gute für die kommenden Pokalrunden.