Als die Zweitliga-Floorballer der Baltic Storms Samstagmittag mit dem Zug nach Bremen aufbrachen, hatten sie viele gute Erinnerungen im Gepäck. Auch wenn die Bremer jedes Jahr als Favorit in die Saison gehen und regelmäßig zwischen der 1. und 2. Floorball Bundesliga pendeln, konnten die Storms (bzw. ehemals der TSV Neuwit-tenbek) die Spiele stets eng und spannend gestalten. Im letzten Jahr nahmen die Storms sogar einen Punkt aus Bremen mit und unterlagen erst in der Verlängerung.
Acht Stunden und drei intensive Drittel später war die Stimmung deutlich gedrückter. Mit 7:2 unterlagen die Storms beim Tabellenführer aus Bremen, dabei hatte das Spiel so gut angefangen: Bereits in der vierten Minute war es Martin Kemper, der die Nordlichter in Führung brachte. In einer Unterzahl (2‘ Strafe) konnte Kemper eine Kontervorlage von Steffen Fuchs fachgerecht verwerten. Im weiteren Drittelverlauf konnten die Storms diese Führung halten und sich immer wieder gute Chancen herausarbeiten. Erst ab Mitte des ersten Drittels, und einer erneuten Unterzahl der Gäste, verlagerten sich die Spielanteile zunehmend auf die Seite der Gastgeber. Es dauerte weitere fünf Minuten, ehe die Bremer den ersten Ball im Gehäuse der Storms unterbringen konnten (Spielminute 16). Neun Sekunden vor Ende des ersten Drittels konnte Bremen erneut zuschlagen und somit eine 2:1 Führung mit in die Pause nehmen.
„Wir haben gute zehn Minuten gespielt, jedoch anschließend zunehmend den Bremern das Feld überlassen. Dieses wollten wir uns im zweiten Drittel zurückerobern - das ist leider ganz und gar nicht gelungen“ so Kapitän Fabian Mieloch.
Trotz einer Überzahl (2‘ Strafe) zu Drittelbeginn konnten die Baltic Storms im zweiten Drittel kaum gefährliche Angriffe auf das Bremer Tor fahren. Der Ball zirkulierte nun immer häufiger und länger in den Reihen der Bremer und die Storms wurden immer weiter in die eigene Hälfte zurückgedrängt. In der 28. und 29. Minute konnten die Gastgeber diese Überlegenheit mit einem Doppelschlag innerhalb von nur 50 Sekunden nutzen und die Führung auf 4:1 ausbauen. In der 35. Spielminute schraubten die Bremer den Spielstand dann sogar auf 5:1 nach oben. Das Trainergespann Kunze/Potthoff reagierte noch zum Ende des Drittels mit den ersten Umstellungen. Diese Änderungen zahlten sich direkt aus: In der Rückwärtsbewegung stabilisierten sich die Storms nun und im Angriff konnten auch wieder mehr Bälle auf das Bremer Tor gebracht werden. Ruven Roediger, der durch die Umstellung von der Verteidigung in den Sturm beordert wurde, konnte kurz vor Ende des Drittels (39. Spielminute) auf 5:2 verkürzen.
„Wir waren im zweiten Drittel überhaupt nicht mit unserer Leistung zufrieden. Wir kennen den Gegner und wissen um die Qualitäten der Bremer. Gerade deshalb darf uns ein solches Drittel nicht passen“ so Coach René Potthoff.
Im letzten Drittel konnte man der nördlicheren der zwei Mannschaften förmlich ansehen, dass sie mit dem bisherigen Verlauf nicht zufrieden war und diesen im letzten Drittel noch retuschieren wollte. Die Spielweise der Storms wurde nun offensiver und der Bremer Goalie musste nun vermehrt ins Spielgeschehen eingreifen. Paradoxerweise sollte das offensiv beste Drittel der Storms jedoch das einzige ohne eigenen Treffer bleiben.
Die Bremer wussten hingegen die nun größer werdenden Räume in der Defensive der Storms zu nutzen und konnten in der 47. einen weiteren Treffer zum 6:2 erzielen. 13 Sekunden vor Spielende war es dann ein Bremer Konter, der das 7:2 Endergebnis besiegelte. „Wir sind eine sehr junge Mannschaft, die sicher noch viele Erfahrungen sammeln muss. Dennoch müssen wir solche Leistungen, wie heute im 2. Drittel oder im Hinspiel gegen Bonn schnell abstellen, wenn wir unsere Ziele erreichen wollen“ so Kapitän Mieloch.
Apropos Bonn: Gegen den Tabellenzweiten geht es kommendes Wochenende weiter. Am Samstag begrüßen die Baltic Storms um 17:30 Uhr die SSF Dragons Bonn. Am Sonntag geht es direkt um 14:30 Uhr gegen Hannover 96 weiter. Beide Spiele finden im heimischen Schulzentrum Gettorf statt.