Zum Auftakt des zweiten Spieltages ging es für die Zweite der Baltic Storms am Sonntag nach Schenefeld. Mit dem TSC Wellingsbüttel stand dabei der amtierende Meister auf dem Spielplan. Trotz der (auf dem Papier) großen Aufgabe sollte der erste Dreier eingefahren werden.
Die Ausgangslage konnte unterschiedlicher kaum sein. Auf der einen Seite der amtierende Meister aus Wellingsbüttel, der in der letzten Saison mit Abstand die meisten Treffer erzielen konnte. Auf der anderen Seite die Baltic Storms, grade aufgestiegen, mit einigen personellen Wechseln zur neuen Saison und einem nicht ganz geglückten Saisonstart. Das Ziel war trotzdem klar: Nach dem verpassten Sieg im ersten Spiel sollten jetzt die ersten drei Punkte her. Und so machte sich das Team in aller Frühe von Kiel aus auf den Weg nach Schenefeld.
Nach intensivem Warmup und Taktikbesprechung konnte es losgehen. Wie schon das Bundesliga-Team der Storms am Vorabend war auch die Zweite von Beginn an hellwach. Nach dem Bully konnte Slawomir Kostrzewa direkt die Kugel erobern, bewies viel Übersicht und setzte Leif Clasen in Szene. Der erste Schuss nach grade mal 10 Sekunden Spielzeit saß und die Storms konnten eine frühe 1:0 Führung verbuchen, Traumstart geglückt!
Durch ein Eigentor musste man jedoch einige Zeit später den Ausgleich in Kauf nehmen. Die Storms ließen sich davon nicht beeindrucken und konnten durch zwei weitere Treffer von Slawomir Kostrzewa (Assists: Pascal Riedel / Leif Clasen) die Führung wieder herstellen. Kurz vor der Drittelpause kassierte man zwar noch den Anschlusstreffer, trotzdem war das Team mit dem Drittel zufrieden und startete mit der Führung im Rücken in das zweite Drittel.
Foto: Fabian Sell
Leider verschliefen die Storms dabei die Anfangsphase und so konnte der TSC Wellingsbüttel innerhalb von fünf Minuten die Partie drehen und mit 4:3 in Führung gehen. Anschließend entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Die Storms konnten zunächst durch einen Treffer von Kevin Deutscher ausgleichen, gerieten etwas später aber erneut in Rückstand. Eine starke Endphase des zweiten Drittels konnte aber zunächst für den erneuten Ausgleich (Joris Boyke) und dann sogar für den Führungstreffer (Slawomir Kostrzewa) genutzt werden. Wie schon im ersten Drittel kassierte man aber auch hier kurz vor Abpfiff noch einen Gegentreffer und so ging es mit einem 6:6 für beide Mannschaften in die Kabine.
Das letzte Drittel gestaltete sich zunächst ausgeglichen mit Chancen für beide Mannschaften. Wellingsbüttel konnte seine Chancen jedoch besser nutzen und ging früh mit 7:6 in Führung. Die Storms brauchten etwas, um wieder gefährlich vor das gegnerische Tor zu kommen, hatten sich zur Mitte des Drittels aber wieder gefunden und konnten ihre Chancen jetzt nutzen. Zunächst glich Leif Clasen das Spiel wieder aus und eine Minute später erzielte Joris Boyke nach Assist von Nico Schulz sogar die Führung. Diese galt es nun über die Zeit zu bringen. Man wollte dem Gegner aber natürlich nicht das Feld überlassen und spielte auch weiter nach vorne. Nach einem vielversprechenden Angriff entwickelte sich dann leider ein Konter, den der Gegner eiskalt nutzte und das Spiel wieder ausglich.
In der Schlussphase spielten beide Teams auf Sieg und so ergaben sich noch eine Vielzahl an Chancen auf beiden Seiten. Wie schon im gesamten Verlauf des Spiels zeigte Goalie Florian Jensen eine starke Performance und hielt die Mannschaft gleich mehrfach im Spiel. 17 Sekunden vor Ende stand das Glück dann aber auf der Seite des Gegners, der hier die 9:8 Führung erzielen konnte. Die verbleibende Zeit reichte nicht mehr für einen weiteren Angriff und es folgte die zweite Niederlage im zweiten Spiel.
Nach Spielende war die Laune natürlich auf dem Tiefpunkt angekommen, denn hier war durchaus mehr drin. Viele unnötige Fehler und ungenügendes Abwehrverhalten führten letztlich zum verpassten Punktgewinn. Mit etwas Abstand betrachtet, kann dem Spiel aber auch viel Positives abgewonnen werden, schließlich hatte man mit dem Vorjahressieger in weiten Teilen mithalten können und Comeback-Qualitäten bewiesen. Trotzdem zeigt sich, dass viele Baustellen, wie üblich, etwas länger existieren. Nun ist erstmal schnelles Abhaken angesagt, denn bereits am kommenden Samstag geht es in Hamburg gegen den aktuellen Tabellenführer (SG TSV Bordesholm / Preetzer TSV / Gettorfer TV) weiter. Gewissermaßen Derbytime weit weg von Zuhause.
~ Leif Clasen